Mit dem neuen Straßenbahn und Stadtbahn-Konzept der Rheinbahn kann Eller nicht zufrieden sein
Alles argumentieren half nichts: In der Bezirksvertretung 8 versuchte der stellvertretende Bezirksbürgermeister Markus Dreist die Vertreter der anderen Parteien davon zu überzeugen, dass die Stadt zusammen mit der Rheinbahn keine Entscheidungen treffen dürfe, die sich am Ende zum schwerwiegenden Nachteil für die wichtige Einkaufsstraße in Eller herausstellen würden. Doch die ließen sich nicht beirren und lehnten ein Überdenken der bisherigen Pläne, die die Rheinbahn in einer Information an die Bezirksvertreter gegeben hatte, ab.
Doch von vorn: Die Rheinbahn hat zusammen mit der Stadt ein Zielkonzept für den Ausbau der Straßen- und Stadtbahnlinien entworfen. In großen Teilen stimmte die BV 8 auch für dieses Konzept, das den Ausbau vor allem der Verbindungen von Eller nach Vennhausen und Gerresheim und auch nach Hassels vorsieht. Aber in Eller soll damit die 705, die jetzt von der Vennhauser Allee über Oberbilk zum Spichernplatz fährt, an der Schlesischen Straße starten und enden und nicht mehr wie bisher an der Vennhauser Allee. Bereits das dürfte bei vielen Elleranern schon nicht auf Gegenliebe stoßen. Der Linienweg der U75 soll hingegen festgeschrieben werden, so, wie er jetzt ist. „Beim anstehenden barrierefreien Ausbau der U75 bedeutet das aber, dass zum einen ein massiver Hochbahnsteig in Eller Mitte entstehen wird und dass zum zweiten die Haltestelle Alt-Eller komplett entfallen wird, weil dort kein Hochbahnsteig möglich ist, die 705 aber dort nicht mehr fährt,“ so Markus Dreist in seiner Argumentation. Das bedeute nicht nur eine Verschlechterung des Angebotes für alle die, die bisher an Alt-Eller ein- und umgestiegen sind, sondern durch den Hochbahnsteig in Eller-Mitte auch einen gravierenden nachteiligen Eingriff in die Struktur der Einkaufsstraße. „Wir versuchen immer, mit der Werbegemeinschaft „IndividuEller“ die Gumbertstraße attraktiver zu machen und den Einzelhandel gegenüber den Herausforderungen zu stärken, aber wie soll denn mit so einem massiven Klotz in der Mitte der Straße die Zukunft der Einzelhändler dort aussehen?“ Die Rheinbahn hat sich in den bisher stattgefundenen Gesprächen auch wenig kompromissbereit gezeigt hat, an der Gestaltung der Hochbahnsteige in diesem speziellen Straßenquerschnitt etwas zu ändern. „Wir können also jetzt schon an einem beliebigen anderen Hochbahnsteig in Düsseldorf sehen, was die Rheinbahn hier vorhat. Das wäre eine Katastrophe für den Einzelhandel. Deshalb haben wir vorgeschlagen, hier noch einmal nachzudenken: Entweder müsste eine Verlagerung der U75 auf die Bernburger Straße in Betracht gezogen werden und die 705 müsste weiter durch die Gumbertstraße fahren – oder es müsste eben über einen U-Bahn-Tunnel unter dem bisherigen Streckenverlauf nachgedacht werden.“ Dass das keine Utopie bleiben muss, zeigt sich laut Dreist an anderen Stellen der Stadt: „Dort werden Tunnel gebaut für bisher bestehende Strecken, um die Bahnen schneller zu machen, obwohl die Bahnen hier bereits ein eigenes Gleisbett haben, wie beispielsweise auf der Kaiserswerther
Straße.“ Statt dessen wird in Eller gar nicht darüber nachgedacht: „Wenn man nun davon ausgeht, dass die U75 im Takt auch noch verdichtet wird, dann bedeutet das am Ende, dass bei einem 5-Minuten-Takt alle zweieinhalb Minuten eine Bahn hier entlang fährt. Das wäre neben den Auswirkungen für den Einzelhandel auf der Gumbertstraße auch für die vielen Anwohner der Straßen, durch die die U75 fährt, eine große Lärmbelastung.“
CDU und Grüne ließen sich am Ende nur zu einer mauen Formulierung hinreißen: die Planung dürfe nicht zu einer Verschlechterung der Anbindung Ellers an den Hauptbahnhof führen – und über die Gestaltung der Hochbahnsteige möchte man gern mit der Rheinbahn noch einmal reden. „Es ist doch klar, dass so eine windelweiche Formulierung nichts hilft“, so Dreist empört. „Das hilft dem Stadtteil und dem Einzelhandel nicht wirklich. Die Politik, die in Düsseldorf seit neuestem gemacht wird, dient nicht den Menschen hier in unseren Stadtteilen, das Geld wird lieber anderswo verbuddelt!“